Das Gemälde

Das Gemälde

Süß war die Freundschaft, die ich einst besaß
Bitter die Erinnerung, die ich nie vergaß
Lang hielt ich fest, was schon verloren geglaubt
Gefühle, wie ein Gemälde, alt und verstaubt

Der goldne Rahmen zeugt von vergangner Pracht
Doch das Bild ist brüchig, aus Stoff nur gemacht
Die Farben verblasst, was bleibt, ist der Schein

Was das Bild einst versprach, wird nie wieder sein
Ich erahne die Konturen, erkenne sie kaum
Und hänge das Gemälde, schweigend
In einen anderen Raum

Copyright Lara Möller – 1997