Herbstabend

Herbstabend

Ein roter Schein, ein feiner Glanz
Der Tag kehrt uns den Rücken zu

Dämmerung, ein Wind kommt auf
Vertreibt die letzte Wärme
Und bringt die Kälte

Zwielicht,
Blätter reiben aneinander
Ein Rascheln, ein Knistern, gelb und braun
Sie schweben zu Boden
Gefallene Krieger einer verlorenen Schlacht

Dunkelheit
Bäume recken ihre kahlen Äste in den Himmel
Wie lange Zeigefinger, mahnend und stumm

Kein Licht, kein Stern am Firmament
Nur Schwärze, Schwermut, wie ein dichter Mantel

Doch schau, der Nebel steigt empor
Wie eine Woge, silbrig zart,
Voll schlichter Schönheit, wie ein Traum
Umhüllt er lautlos jeden Baum

Copyright Lara Möller – 1999